Weingut Egon Schmitt - Familienangelegenheit seit 1978

Nachhaltigkeit

„Save Climate“ Initiative

CO2-reduzierender Betrieb | © Weingut Egon Schmitt

Ein Weingut zu führen, heißt eben auch Verantwortung zu übernehmen: für das Unternehmen, die Mitarbeiter, die Kunden und auch die Umwelt.

Kaum etwas hat die Nachrichten in den letzten Jahren so sehr geprägt wie die Klimaerwärmung. Wir als Winzer spüren die Folgen sehr deutlich: in Form von zunehmender Trockenheit, rekordverdächtigen Mostgewichte, Trockenheit und Starkregen oder auch der Wandel im Anbau der Rebsorten beispielsweise vom Portugieser zum Merlot. Alles eindeutige Zeichen gravierender Veränderungen. Wer den menschenverursachten Klimawandel trotz aller wissenschaftlichen Studien heute noch leugnet ist und bleibt ein ewig gestriger. Sorry, das musste mal gesagt werden.

Das Versagen einer im Hinblick auf Ressourcenverbrauch und Umweltbelastungen unregulierten Marktwirtschaft ist eindeutig. Und: die Macht etwas zu ändern liegt nicht (nur) beim Verbraucher. Eine weitaus größere Verantwortung liegt bei uns Produzenten. Nur wenn man die „ökologischen Kosten“, die man verursacht nicht einfach externalisiert, sondern als verantwortungsvoller Unternehmer bereit ist diese auch selbst zu tragen (wo man sie nicht reduzieren kann), handelt man nachhaltig. Aus dieser Überzeugung heraus sind wir Mitglied der Initiative „Save Climate“. Und das bereits seit dem Jahrgang 2015.

Im Zusammenhang mit der Thematik der Klimaerwärmung und des CO2 Ausstoßes fällt immer der Begriff des „Carbon Footprint“, die Menge an CO2, die durch jeden von uns verursacht wird. Auch wir als Weingut einen erheblichen CO2 Ausstoß. z.B. durch Weinbergsarbeiten mit dem Traktor, Energie zur Gärkühlung im Weinkeller, die Produktion der Weinkartons aber auch der Transport unserer Weine zu unseren Kunden. Einen besonderen Stellenwert hat hierbei die Weinflasche – sie verursacht über 40% unseres Carbon Footprints.

Wir arbeiten intensiv an der Reduzierung unseres CO2 Abdrucks: Durch den Anbau von neuen, robusteren Rebsorten (unsere „Green Vibes“ Linie) sparen wir in diesen Weinbergen knapp 40% aller Schlepperfahrten (und damit Diesel!). Ebenso achten wir beim Einkauf der Flaschen auf deren Gewichte (keine schweren „Prestigeflaschen“), nutzen durch intelligenten Einsatz unserer Stromverbraucher möglichst unseren mittels Photovoltaikanlagen und einem Blockheizkraftwerk eigenerzeugten Strom. Des Weiteren achten wir bei Druckmedien konsequent auf Recyclingpapier mit umweltfreundlichen Farben und beziehen seit 2017 ausschließlich Ökostrom durch die Stadtwerke Bad Dürkheim.

Durch all diese Bemühungen liegt der durch unser Weingut verursachte CO2 Ausstoßes bei unter 1,0 kg CO2-Äq. pro 0,75 l Flasche. Ein beachtenswert geringer Wert in der Branche! Und deshalb dürfen alle unsere Weine auch das „Save Climate Initiative“ Label tragen.

Trotz allem verbleibt in unserem Weinbaubetrieb ein CO2 Überschuss. Bildlich gesehen bedarf es etwa jährlich der Pflanzung von 280 neuen Bäumen, um den durch unsere Produktion verursachten Überschuss zu kompensieren. Zugegeben, das klingt nun erst einmal nach „Freikaufen“, ist aber zurzeit die einzige Möglichkeit Verantwortung zu übernehmen. Wir wählen bewusst nur Projekte aus, die weltweit höchstmöglichen Anforderungen für Kompensationsanbieter standhalten: Zertifiziert durch „The Gold Standard“ (www.goldstandard.org) werden nur Projekte, die nachweislich zur Reduktion von Treibhausgasen führen und gleichzeitig gut für die lokale Umwelt und soziale Belange der Bevölkerung sind. So unterstützen wir unter anderem eine Organisation, die in Kenia holzsparende Kochöfen an bedürftige Menschen verteilt und mit diesen den Verbrauch des raren Holzes um 50% reduziert.

Uns ist klar, dass diese Art der CO2 Neutralisierung nur eine zeitlich begrenzte Wirkung hat und daher nur als „Brücke“ zu einer zukünftigen Produktionsweise dienen kann, die immer mehr CO2 in der Wertschöpfungskette einspart. Denn die Kompensation mittels Zertifikate sollte eigentlich nur das letzte Mittel sein, nachdem alle Möglichkeiten, CO2 gar nicht erst zu produzieren, ausgeschöpft sind. Ob wir eine echte Null jemals schaffen werden ist fraglich, denn dann muss man auch über einen Riesling aus alternativen Verpackungen wie dem Tetra-Pack nachdenken… Aber keine Angst, das schieben wir erst mal noch eine gute Weile vor uns her. Bis dahin gilt für uns das Credo: „Do your best - and compensate the rest“