Nachhaltigkeit

Umstellung zur Bio-Zertifizierung

Der Anbau von klassischen Keltertrauben ist in erheblichem Maße auf Pflanzenschutz- und Pflanzenpflegemitteln angewiesen. Ohne deren regelmäßigen Einsatz wäre eine hochwertige Weinproduktion schlichtweg nicht möglich. Denn ist der Befall von Mehltau einmal im Bestand, ist mit qualitativen Beeinträchtigungen zu rechnen – im schlimmsten Fall droht der Totalausfall.

Dies trifft sowohl für den konventionellen Anbau als auch auf den BIO-Weinbau zu; bei beiden gilt es einen möglichen Pilzbefall im Voraus zu unterbinden. Da die natürlichen Pflanzenschutzmittel des BIO Anbaus die Pflanze nur oberflächlich schützen, ist die Ausbringung hier sogar häufiger als im konventionellen Anbau nötig. Denn die Behandlungsmittel, um den gefährlichen Mehltaubefall zu lindern, sind in ihrer Wirkung rein präventiv. Wir vergleichen sie gerne mit einer „Sonnencreme“, die nur bis zu einem gewissen Grad der Sonnenintensität schützt - und durch häufigen Wasserkontakt leicht abgewaschen wird. Im Umkehrschluss heißt das, dass die ökologischeren Anbauprozesse an dieser Stelle (leider) durch ein „mehr“ an CO² Ausstoß (z.B. durch erhöhten Maschineneinsatz) „teuer“ im Sinne einer globalen Umweltbelastung erkauft werden.

Wir haben uns hierzu viele Gedanken gemacht und uns daher 2014 zunächst dem Verband „Fair and Green“ angeschlossen, da uns viele Ansatzpunkte dieses Verbands wichtig und notwendig in ihrer Umsetzung erscheinen. Mehr dazu finden Sie auch in unserem Beitrag „Fair and Green“. Nach der Umsetzung vieler Maßnahmen zur Nachhaltigkeit haben wir uns im Jahre 2020 entschieden, in den Prozess zur Zertifizierung zum biologischen Anbau einzusteigen. Zurzeit befinden sich also alle unsere Weinberge in der sogenannten „Umstellung zum biologischen Landbau“ und werden aller Voraussicht nach mit dem Jahrgang 2023 die Biozertifizierung (DE-Öko-3309) erreichen. Wichtiger Baustein für uns sind hier der Anbau von PiWi (Pilz-Widerstandsfähigen ) Rebsorten (vgl. auch GREEN VIBES Linie). Sie weisen eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Pilzkrankheiten auf. Sie sind damit wahre Öko - Helden unter den Rebsorten: nachhaltig und umweltfreundlich, da sie nur sehr wenige ökologische Pflanzenpflegeprodukte benötigen, um hervorragende Weine mit einer spannenden Aromenvielfalt zu erzeugen. Dadurch wird die gesamte Ökologie im Weinberg geschont, weil deutlich weniger Pflanzenschutzmittel ausgebracht wird. In diesen PiWi - Weinbergen können wir bis zu 75% unserer ausschließlich biologischen Pflanzenschutz - Maßnahmen einsparen, bei einer nahezu 100%igen Ertragssicherheit. Die indirekten Beiträge zum Umweltschutz von PiWi Rebsorten sind ebenfalls beachtlich: Zum einen werden Ressourcen gespart, die für die Herstellung der Fungizide verwendet werden müssten. Darüber hinaus werden Energie und direkte CO₂-Emissionen eingespart, die bei der Ausbringung dieser Mittel im Weinberg verbraucht würden. Im Ergebnis bedeutet dies einen verringerten Maschinen- und Treibstoffaufwand in den Weinbergen, wovon sowohl Winzer als auch umweltbewusste Konsumenten profitieren. Auch die Bodenverdichtung wird durch weniger Fahrten mit den doch großen und schweren Geräten im Weinberg minimiert.

Wir setzen seit einigen Jahren verstärkt auf diese Rebsorten, der Anbau ist eine Herzenssache und logische Konsequenz in unserem Streben nach einem maximal nachhaltigen Weinbau.

Zusammen mit der 2020 begonnenen Umstellungsphase zum ökologischen Anbau und der anschließenden BIO Zertifizierung in 2023 fühlen wir uns als Familie sehr, sehr wohl. Denn auch beim Wein kommt es ein Stück weit auf die inneren Werte an…