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Reben pflanzen im Kalkofen!
...okay, zugegeben klingt das jetzt etwas dick aufgetragen von mir... Dennoch: es gibt wirklich Augenblicke und Tage im Leben eines Winzers, die so unglaublich besonders und beeindruckend sind. Und denen wir deshalb mit besonderer Ehrfurcht begegnen. Und dazu zählt fast immer das Anpflanzen eines neuen Weinbergs. Wenngleich sich die Arbeit im Keller und in den Weinbergen auch jedes Jahr wiederholt - grundsätzlich zählt der Beruf des Winzers per sé nicht zu jenen, die besonders eintönig sind. Die Neuanlage eines Weinbergs hat aber einen ganz besonderen Stellenwert: Schon die Nacht davor schläft man meist unruhiger, voller Spannung und Vorfreude auf den Tag, an dem man etwas auf den Weg bringt, was erst in einigen Jahren erste Früchte tragen und gar erst in einigen Jahrzehnten zu voller Blüte gelangen wird. Und ein gehöriger und wohlüberlegter Invest in die Zukunft - pro Hektar Wingert in der Höhe eines gut ausgestatteten Mittelklassewagens...
Anfang dieser Woche starteten wir im Leistadter Kalkofen ein gewagtes Experiment: auf einem knappen halben Hektar haben wir nahezu 3.600 Reben anstelle der auf vergleichbaren Flächen normalerweise übrlichen 1.900 Stück gepflanzt - die besten verfügbaren Klone* vom Spätburgunder.
Für uns eine Premiere. Ziel ist es hierbei, eine Konkurrenz zwischen den deutlich dichter gepflanzen Weinreben zu erzeugen, um sie damit zu zwingen, ihre Wurzeln tiefer in den von Felsbrocken durchsetzten Boden zu treiben. Wir erwarten uns durch diese - im wahrsten Sinne - tiefere Verbindung der Spätburgunder Reben zum Boden hochqualitative Weine, die zu den Spitzen ihrer Klasse gehören sollen. Weinbaulich eine besondere Herausforderung weil doppelt soviele Reben natürlich auch deutlich mehr Arbeit bedeuten und die Fülle an Reben und damit auch Rebtrieben eine besonderen Pflege des Weinbergs bedürfen. Ein echtes Generationenprojekt: So hat über den Aufbau der Anlage auch schon unserer Sohn Fynn (als fast fertig ausgebildeter Winzer) mitentschieden. Sein jüngerer Bruder Ian, der im kommenden August die gleiche Ausbildung startet, war ebenfalls beim Vermessen und Pflanzen dabei. Natürlich haben wir für diesen Weinberg Jungreben der besten verfügbaren und europaweit anerkanntesten Klone* des "Pinot Noir" (Spätburgunder) ausgewählt. In der guten Hoffnung, dass unsere Kinder in 20, 30 oder 40 Jahren daraus herausragende Weine keltern können. Sie merken schon wieder - als Winzer denkt man immer in/mit Generationen...
Geschafft – wir sind BIO
Die ersten 2023er BIO Weine sind abgefüllt
Wer uns kennt, der weiß, wie intensiv wir uns seit Jahren mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ auseinandersetzen. Oder anders gesagt: Wie können wir Wein machen und dabei als Unternehmer verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen umgehen. Bereits in den 1990iger Jahren begannen Inge und Egon in den Weinbergen auf eine „kontrolliert umweltschonende Wirtschaftsweise“ umzustellen. Vor vielen Jahren schon schlossen wir uns der Initiative „Partnerbetrieb Naturschutz“ des Landes Rheinland–Pfalz an. Ziel ist ein Erhalt der Biodiversität und damit biologischen Aufwertung der Weinbergsflächen selbst, aber auch von Randflächen der Weinbergslandschaft wie Trockenmauern und Raine. 2014 kam mit „Fair and Green“ eine weitere Zertifizierung hinzu, welche erstmals neben dem naturnahen Weinbau auch alle anderen Prozesse der Weinbereitung berücksichtigt: also das Weingut ganzheitlich im Hinblick auf seine Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung betrachtet. Als logische Konsequenz für uns folgte dann zwei Jahre später die Zertifizierung zum klimaneutralen Weingut. Der an uns 2018verliehene Preis für das „Nachhaltigste Weingut“ der Fair and Green Gemeinschaft folgte auf den Fuß.
Seit 2020 sind wir Teil der Biodiversitäts-Forschungsinitiative „Ambito“, die gemeinsam mit Weinbaubetrieben deutschlandweit nach standortangepassten Pflanzen sucht, die in Weinbergen in guter Symbiose mit den Rebenkulturen leben können. Und gleichzeitig biologisch wertvoll für die dort vorkommende Fauna sind.
Mit dem Entschluss im Sommer 2020 unser Weingut vollkommen auf eine biologische Wirtschaftsweise umzustellen, haben wir uns dann endgültig auf den Weg gemacht, um zu vollenden, was schon vor vielen Jahren gestartet ist! Trotz eigener Erfahrungen der letzten Jahre mussten wir viel dazulernen, ausprobieren und bei lieben Kollegen nachfragen. So hatte uns unser erstes „richtiges“ Bio – Jahr 2021 mit seinen Wetterkapriolen und Regengüssen das ein oder andere Mal aus der Ruhe und dem gewohnten Rhythmus gebracht – aber niemals an der Entscheidung der Umstellung zweifeln lassen!
Wir waren immer überzeugt davon, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Und wurden dabei von unserem Team voll und motiviert unterstützt. Auch dann noch, wenn Andreas wegen zu großer Hitze früh morgens um 5:00 Uhr anfangen musste und auch der ein oder andere Wochenend- Einsatz wegen wochenlangen täglichen Regens sein musste! Und jetzt endlich, mit den ersten Weinen des Jahrgangs 2023, ist die dreijährige Umstellung unseres gesamten Betriebes abgeschlossen: Wir sind Bio! Und mit den Weinen des Jahrgangs 2023 dürfen unsere Weine ab sofort nun das leuchtend grüne EU Bio Siegel tragen. Bleibt die Frage: Schmeckt man Bio? Wir glauben: Ja! Der wesentlich intensivere Kontakt zu unseren Weinbergen lässt uns diese immer besser verstehen, bringt die Reben in eine bessere Balance. Und uns damit im Herbst beste Trauben. Und selbst wenn es nicht schmeckbar sein sollte: Es fühlt sich einfach besser an! ?
Er ist da: Die RÉSERVE von "Herrn Schmitt & die Pinots" ist endlich erschienen.
Nach 72 Monaten Reifezeit ist es endlich soweit...
Große Sekte entstehen nicht nur durch beste Grundweine, sondern sind auch stark durch die Vinifikation geprägt: Schlanke Grundweine, Ausbau im Holzfass, nur minimalste Schwefelgaben und ein außergewöhnlich lange Reifezeit (sowohl bis zur Versektung aber auch auf der Flasche selbst) sind prägend für diesen außergewöhnlichen Sekt im Stil bester Champagner. Die Ambivalenz zwischen ausgereiftem Arome und herrlicher Frische am Gaumen erzeugt ein spannungsvolles und stilistisch herausragendes Spitzenprodukt, der auch als Menübegleiter einen besonderen Reiz ausüben kann.
Ein fein perlender Premium-Sekt aus traditioneller Flaschengärung. „Herr Schmitt & die Pinots“ aus behutsam von Hand geernteten Trauben der Familie der Burgunder-Reben (franz. „Pinot“) bereitet. Die Cuvée RÉSERVE ist aus fein abgestimmte Cuvée aus den Jahrgängen 2015/2016 die in Tonneaux und Barriques gereift wurden und im Frühjahr 2017 als Grundcuvée versektet wurden. Nach einer Lagerzeit von über 6 Jahren haben wir die erste Charge Ende Mai 2023 ohne Dosage, also "Brut Nature" degorgiert.
Mit dem bewussten Verzicht auf eine Dosage präsentiert er sich vollkommen puristisch, herrlich trocken und spritzig frisch, mit intensiven Hefe- und Briochearomen, leicht moussierend und mit äußerst lebendiger Säurestruktur. Ein eleganter und neuer Sekttypus, der sich vor seinen Vorbildern aus der Champagne nicht verstecken muss.
Ein toller Begleiter zu Meeresfrüchten und gepflegten Antipasti