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Wann sind alte Reben "Alte Reben"...
Gute Weine aus gutem Grund...
...die unbemerkte Mammutaufgabe: Der Rebschnitt
Zertifizerung als "Nachhaltiges Reiseziel"
Das Weinjahr ist vorbei...
Epische Momente ...
Geschafft – wir sind BIO
Er ist da: Die RÉSERVE von "Herrn Schmitt & die Pinots" ist endlich erschienen.

Wann sind alte Reben "Alte Reben"...
...und was macht sie so besonders ?
Alter ist immer relativ, das wissen wir. Aber der Wein schreibt ja seine eigenen Gesetze; anders formuliert, im Deutschen Weingesetz (und den zugehörigen Verordnungen) ist alles fein säuberlich geregelt: So erlaubt das Gesetz einen Wein als "Alte Reben" zu bezeichnen, wenn sein Pflanzdatum 25 Jahre oder mehr zurückliegt. Auch wenn sich der Hintergrund vieler unserer Gesetze nicht erschließt - hier macht es durchaus Sinn: Alte Reben bringen fast immer gehaltvollere und intensiver schmeckende Trauben hervor als vergleichbar jüngere Weinstöcke. Zum einen liegt es daran, dass die Erträge mit zunehmenden Alter nachlassen und dadurch automatisch die Aromenkonzentration in den (dann auch kleineren) Beeren ansteigt. Zum anderen erschließt ihnen ihr über die Jahre sehr weitreichend und tief im Boden etabliertes Wurzelwerk auch in stressigen Situationen (etwa bei Sommertrockenheit) einen besseren Zugang zu Nährstoffen und Wasser. Somit sind diese die Reben auch in solchen Phasen länger in der Lage, hochqualitative Trauben zu erzeugen, die den späteren Weinen eine beeindruckende Tiefe verleihen.

Gute Weine aus gutem Grund...
...und wie wir unsere Böden pflegen!
Gute Weine aus gutem Grund.
Diese alte, bedeutungsschwangere Satz drückt so vieles aus, was uns in diesen Tagen bewegt. Nach der vielen Arbeit im Weinkeller richtet sich unser Focus wieder vom Keller weg und intensiver nach draußen in die Flur. Beflügelt durch die ersten Sonnenstrahlen widmen wir uns mit neuer Energie der Arbeit in den Weinbergen. Nachdem der Rebschnitt beendet ist, ziehen wir derzeit Bodenproben aus bis zu 60 cm Tiefe, um etwas mehr über den Versorgungszustand unserer Weinberge zu erfahren. Insbesondere der Humusgehalt im Boden ist uns sehr wichtig, da er einen entscheidenden Anteil an einem gesunden Wachstum der Rebe hat. Zudem ist er wichtiger Bindungspartner um das in unseren oft trockenen Sommern knappe pflanzenverfügbare Bodenwasser zu binden. Um den Humusanteil zu verbessern, führen wir gezielte „Begrünungen“ in den Rebzeilen durch: mittels Aussaat von tiefwurzelnden Pflanzen wie Ölrettich lockern wir den Boden, Leguminosen wie Weiss- und Gelbklee sammeln wertvollen Stickstoff aus der Luft und Arten wie Phacelia und Roggen produzieren schlicht „Biomasse“ und somit (nach dem Abmähen) langfristig im Boden wertvollen Humus. So bildet diese sogenannte „Gründüngung“ eine wertvolle Symbiose mit unseren Reben und ist wichtiger Bestandteil der nachhaltigen und biologischen Bewirtschaftung unserer gesunden Weinberge.
Denn nur aus gutem Grund können Trauben für außerordentliche Weine heranreifen!

...die unbemerkte Mammutaufgabe: Der Rebschnitt
Wissenwertes über die Bedeutsamkeit des Rebschnitts...
Der Rebschnitt – eine der wichtigsten Fertigkeiten des Winzers im Weinberg. Jedes Jahr, wenn der Winter die Reben in einen tiefen Schlaf versenkt hat formt er dabei Reben. Eine Arbeit, die viel Zeit in Anspruch nimmt und fast ein wenig wie im Verborgenen stattfindet, da in diesen langen Wintermonaten kaum jemand in den Weinbergen zu sehen ist. So unscheinbar und einfach diese Arbeit auf den ersten Blick wirkt, ist sie doch entscheidend und legt den Grundstock für den Erfolg des gesamten Jahrgangs.
Der Rebschnitt ist der Moment, in dem der Winzer das Gleichgewicht der Pflanze neu herstellen kann. Denn die Reben müssen in Harmonie stehen. Mit dem Potenzial des Bodens und mit den Kräften der Natur. Die Entscheidungen, die heute getroffen werden, beeinflussen den Verlauf des gesamten Jahres. Jeder Schnitt bedeutet, die Rebe zu zügeln, den Ertrag zu regulieren, sie von überflüssigem Wachstum zu befreien, damit die Energie in die richtigen Kanäle fließt – hin zu einer perfekten Traube.
Dabei braucht es einen erfahrenen Blick: Jeder Rebstock wird hierbei individuell betrachtet. Am Wuchs und Stärke des Holzes kann man ablesen, in welchem Zustand die Pflanze ist. Haben ihr Trockenheit oder Krankheiten zugesetzt oder ist sie vital und stark? Oder gar übermütig und neigt zu hohem Ertrag oder zu kräftigem Wuchs ? Der Rückschnitt ist hierbei ein Balanceakt: zu viel Ertrag bedeutet oft minderwertige Trauben, zu wenig Ertrag gefährdet die Ernte. Der Winzer steht also im ständigen Dialog mit seinen Reben – versteht ihre Bedürfnisse und drückt seine Vision für den Jahrgang in jedem Schnitt aus. In diesen Stunden auf dem Feld fließt nicht nur Erfahrung, sondern auch Leidenschaft. Der Rebschnitt ist mehr als nur Arbeit. Es ist eine Hingabe, eine Kunst, die das Leben der Rebe bestimmt und den Weg für den kommenden Wein ebnet. Jeder Rebstock in jedem Weinberg wird hierbei genau so zurückgeschnitten, wie es für ihn wichtig ist, um im Einklang mit der Natur und ihren eigenen Kräften wachsen zu können.
Aber auch den Winzer muss mit seinen Kräften hierbei haushalten. Die eisigen Winde und die dauerhaften Minusgrade der Wintermonate verlangen unseren eifrigen Mitarbeitern zeitweise doch Motivationskünste ab, der Kälte zu trotzen und den notwendigen Winterschnitt durchzuführen. Angesichts der hier zu leistenden über 1.000 Arbeitsstunden in unseren Rebbergen, will man sich nur bei Schneefall, großer Nässe oder deutlichen Minusgraden einen Aufschub leisten und Tätigkeiten innerhalb des Gutsgebäudes vorziehen. So freuen sich dann auch alle, wenn meist Mitte Februar die langen und oft einsamen Wochen des Rebschnitts hinter sich gebracht sind, an denen jeden Tag um die 2.000 Rebstöcke fachmännisch zurückgeschnitten werden. So kommen in der wochenlangen Rebschnitt-Saison gut und gerne eine halbe Million zu setzender, wohlüberlegter Schnitte zusammen; da freut man sich dann im doppelten Sinne auf den nahenden Frühling und damit auch auf abwechslungsreichere Arbeiten in den wieder ergrünenden Weinbergen.

Zertifizerung als "Nachhaltiges Reiseziel"
Weingut Egon Schmitt als Partner der Initiative "Nachhaltiges Reiseziel Pfalz" zertifiziert
"Gerade in der heutigen Zeit, in der Nachhaltigkeit in einigen Bereichen sogar beginnt, wieder etwas in Vergessenheit zu geraten, ist es um so wichtiger, dass wir als Stadt Bad Dürkheim im Verbund mit unseren touristischen Partnern vor Ort, die Bedeutung nachhaltigen Wirtschaftens in den Vordergrund stellen. Daher freue ich mich, die Familie Schmitt mit ihrem Weingut heute offiziell in den Kreis der "Nachhaltigen Reiseziele" unserer Stadt aufnehmen zu dürfen".
Mit diesen Worten haben wir aus den Händen des ersten Beigeordneten der Stadt Bad Dürkheim Claudius Güther heute unsere Zertifzierungsurkunde als "Nachhaltiges Reiseziel" erhalten. Wir freuen uns, dass unsere Bemühungen um nachhaltiges, naturnahes und mit regionalem Engagement verbundenes Wirtschaften heute erneut gewürdigt wurden. Wir freuen uns auch besonders, weil wir damit unsere Heimatstadt Bad Dürkheim als eine der Destinationen der Pfalz mit der größten Dichte zertifizierter Betriebe aufsteigen zu lassen. Bad Dürkheim ist somit auch unter dem Gesichtspunkt Nachhaltigkeit immer eine Reise wert. :-)
Mehr zum Thema "Nachhaltiges Reiseziel" finden Sie in folgendem Link.

Das Weinjahr ist vorbei...
...und nun beginnt die Arbeit im Keller
Das Weinjahr 2024 hat uns viel abverlangt. Immerhin ein Jahr mit ausreichend Niederschlägen, aber in ihrer Häufigkeit durchaus herausfordernd: Sind doch die Möglichkeiten unsere Pflanzen vor dem Mehltau zu schützen im BIO Anbau stark limitiert und erfordern viel Einsatz. Die BIO-Pflanzenschutzmittel wie Schwefel und Backpulver sind schnell abgewaschen und müssen neu aufgebracht werden — egal welcher Wochentag gerade ist und welche privaten Termine anstehen. Dank an unseren Weinbergs-Manager Andreas Weißler und sein Team, das mit vollem Einsatz unsere Ernte gesichert hat.
Die letzten roten Trauben vom Merlot, Cabernet Franc und Lagrein gären nun auf der Maische im Kelterhaus, um durch den mehrwöchigen intensiven Kontakt mit den Schalen die feinen Tannine und kraftvollen Farbstoffe herauszulösen. Auch unsere Spitzen-Weißweine, wie beispielsweise Herrenberg Riesling, vollenden nun langsam die Spontangärung aus natürlichen Hefen aus dem jeweils eigenen Weinberg.
Und bilden dadurch besonders tiefgründige und langlebige Aromen aus.

Epische Momente ...
Reben pflanzen im Kalkofen!
...okay, zugegeben klingt das jetzt etwas dick aufgetragen von mir... Dennoch: es gibt wirklich Augenblicke und Tage im Leben eines Winzers, die so unglaublich besonders und beeindruckend sind. Und denen wir deshalb mit besonderer Ehrfurcht begegnen. Und dazu zählt fast immer das Anpflanzen eines neuen Weinbergs. Wenngleich sich die Arbeit im Keller und in den Weinbergen auch jedes Jahr wiederholt - grundsätzlich zählt der Beruf des Winzers per sé nicht zu jenen, die besonders eintönig sind. Die Neuanlage eines Weinbergs hat aber einen ganz besonderen Stellenwert: Schon die Nacht davor schläft man meist unruhiger, voller Spannung und Vorfreude auf den Tag, an dem man etwas auf den Weg bringt, was erst in einigen Jahren erste Früchte tragen und gar erst in einigen Jahrzehnten zu voller Blüte gelangen wird. Und ein gehöriger und wohlüberlegter Invest in die Zukunft - pro Hektar Wingert in der Höhe eines gut ausgestatteten Mittelklassewagens...
Anfang dieser Woche starteten wir im Leistadter Kalkofen ein gewagtes Experiment: auf einem knappen halben Hektar haben wir nahezu 3.600 Reben anstelle der auf vergleichbaren Flächen normalerweise übrlichen 1.900 Stück gepflanzt - die besten verfügbaren Klone* vom Spätburgunder.
Für uns eine Premiere. Ziel ist es hierbei, eine Konkurrenz zwischen den deutlich dichter gepflanzen Weinreben zu erzeugen, um sie damit zu zwingen, ihre Wurzeln tiefer in den von Felsbrocken durchsetzten Boden zu treiben. Wir erwarten uns durch diese - im wahrsten Sinne - tiefere Verbindung der Spätburgunder Reben zum Boden hochqualitative Weine, die zu den Spitzen ihrer Klasse gehören sollen. Weinbaulich eine besondere Herausforderung weil doppelt soviele Reben natürlich auch deutlich mehr Arbeit bedeuten und die Fülle an Reben und damit auch Rebtrieben eine besonderen Pflege des Weinbergs bedürfen. Ein echtes Generationenprojekt: So hat über den Aufbau der Anlage auch schon unserer Sohn Fynn (als fast fertig ausgebildeter Winzer) mitentschieden. Sein jüngerer Bruder Ian, der im kommenden August die gleiche Ausbildung startet, war ebenfalls beim Vermessen und Pflanzen dabei. Natürlich haben wir für diesen Weinberg Jungreben der besten verfügbaren und europaweit anerkanntesten Klone* des "Pinot Noir" (Spätburgunder) ausgewählt. In der guten Hoffnung, dass unsere Kinder in 20, 30 oder 40 Jahren daraus herausragende Weine keltern können. Sie merken schon wieder - als Winzer denkt man immer in/mit Generationen...

Geschafft – wir sind BIO
Die ersten 2023er BIO Weine sind abgefüllt
Wer uns kennt, der weiß, wie intensiv wir uns seit Jahren mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ auseinandersetzen. Oder anders gesagt: Wie können wir Wein machen und dabei als Unternehmer verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen umgehen. Bereits in den 1990iger Jahren begannen Inge und Egon in den Weinbergen auf eine „kontrolliert umweltschonende Wirtschaftsweise“ umzustellen. Vor vielen Jahren schon schlossen wir uns der Initiative „Partnerbetrieb Naturschutz“ des Landes Rheinland–Pfalz an. Ziel ist ein Erhalt der Biodiversität und damit biologischen Aufwertung der Weinbergsflächen selbst, aber auch von Randflächen der Weinbergslandschaft wie Trockenmauern und Raine. 2014 kam mit „Fair and Green“ eine weitere Zertifizierung hinzu, welche erstmals neben dem naturnahen Weinbau auch alle anderen Prozesse der Weinbereitung berücksichtigt: also das Weingut ganzheitlich im Hinblick auf seine Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung betrachtet. Als logische Konsequenz für uns folgte dann zwei Jahre später die Zertifizierung zum klimaneutralen Weingut. Der an uns 2018verliehene Preis für das „Nachhaltigste Weingut“ der Fair and Green Gemeinschaft folgte auf den Fuß.
Seit 2020 sind wir Teil der Biodiversitäts-Forschungsinitiative „Ambito“, die gemeinsam mit Weinbaubetrieben deutschlandweit nach standortangepassten Pflanzen sucht, die in Weinbergen in guter Symbiose mit den Rebenkulturen leben können. Und gleichzeitig biologisch wertvoll für die dort vorkommende Fauna sind.
Mit dem Entschluss im Sommer 2020 unser Weingut vollkommen auf eine biologische Wirtschaftsweise umzustellen, haben wir uns dann endgültig auf den Weg gemacht, um zu vollenden, was schon vor vielen Jahren gestartet ist! Trotz eigener Erfahrungen der letzten Jahre mussten wir viel dazulernen, ausprobieren und bei lieben Kollegen nachfragen. So hatte uns unser erstes „richtiges“ Bio – Jahr 2021 mit seinen Wetterkapriolen und Regengüssen das ein oder andere Mal aus der Ruhe und dem gewohnten Rhythmus gebracht – aber niemals an der Entscheidung der Umstellung zweifeln lassen!
Wir waren immer überzeugt davon, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Und wurden dabei von unserem Team voll und motiviert unterstützt. Auch dann noch, wenn Andreas wegen zu großer Hitze früh morgens um 5:00 Uhr anfangen musste und auch der ein oder andere Wochenend- Einsatz wegen wochenlangen täglichen Regens sein musste! Und jetzt endlich, mit den ersten Weinen des Jahrgangs 2023, ist die dreijährige Umstellung unseres gesamten Betriebes abgeschlossen: Wir sind Bio! Und mit den Weinen des Jahrgangs 2023 dürfen unsere Weine ab sofort nun das leuchtend grüne EU Bio Siegel tragen. Bleibt die Frage: Schmeckt man Bio? Wir glauben: Ja! Der wesentlich intensivere Kontakt zu unseren Weinbergen lässt uns diese immer besser verstehen, bringt die Reben in eine bessere Balance. Und uns damit im Herbst beste Trauben. Und selbst wenn es nicht schmeckbar sein sollte: Es fühlt sich einfach besser an! ?

Er ist da: Die RÉSERVE von "Herrn Schmitt & die Pinots" ist endlich erschienen.
Nach 72 Monaten Reifezeit ist es endlich soweit...
Große Sekte entstehen nicht nur durch beste Grundweine, sondern sind auch stark durch die Vinifikation geprägt: Schlanke Grundweine, Ausbau im Holzfass, nur minimalste Schwefelgaben und ein außergewöhnlich lange Reifezeit (sowohl bis zur Versektung aber auch auf der Flasche selbst) sind prägend für diesen außergewöhnlichen Sekt im Stil bester Champagner. Die Ambivalenz zwischen ausgereiftem Arome und herrlicher Frische am Gaumen erzeugt ein spannungsvolles und stilistisch herausragendes Spitzenprodukt, der auch als Menübegleiter einen besonderen Reiz ausüben kann.
Ein fein perlender Premium-Sekt aus traditioneller Flaschengärung. „Herr Schmitt & die Pinots“ aus behutsam von Hand geernteten Trauben der Familie der Burgunder-Reben (franz. „Pinot“) bereitet. Die Cuvée RÉSERVE ist aus fein abgestimmte Cuvée aus den Jahrgängen 2015/2016 die in Tonneaux und Barriques gereift wurden und im Frühjahr 2017 als Grundcuvée versektet wurden. Nach einer Lagerzeit von über 6 Jahren haben wir die erste Charge Ende Mai 2023 ohne Dosage, also "Brut Nature" degorgiert.
Mit dem bewussten Verzicht auf eine Dosage präsentiert er sich vollkommen puristisch, herrlich trocken und spritzig frisch, mit intensiven Hefe- und Briochearomen, leicht moussierend und mit äußerst lebendiger Säurestruktur. Ein eleganter und neuer Sekttypus, der sich vor seinen Vorbildern aus der Champagne nicht verstecken muss.
Ein toller Begleiter zu Meeresfrüchten und gepflegten Antipasti